Schlagwort: Kapitalanlage USA

Immobilien USA – Preiserhöhung von 4 Prozent pro Jahr erwartet

Nach dem Crash der Immobilienpreise in den USA ist die Luft zwischenzeitlich ziemlich aus der Blase entwichen. So sehen es zumindest die Investmentbanker von Goldman Sachs. Sie gehen davon aus, dass sich die Immobilienpreise USA im kommenden Jahrzehnt um 30 Prozent verteuern werden. David Stiff, chief economist, Fiserv Inc.*, stößt in einer Veröffentlichung vom 08. Mai 2012 in das gleiche Horn und erwartet über die nächsten Jahre jährliche Preissteigerungen der US-Immobilien von 3,9 Prozent:

„We expect that home prices, which generally lag changes in sales activity by nine to 12 months, will stabilize by the end of this summer and then rise at an annualized rate of 3.9 percent over the next five years.“

*Fiserv Inc. ist einer der weltweit führenden Analysedienstleister der Finanzindustrie

 

Erste, institutionelle Anleger investieren Milliarden

Milliardenschwere Hedgefonds wie Caxton, SAC Capital, Avenue Capital oder Blackstone steigen inzwischen ebenfalls wieder in den Immobilienmarkt USA ein und kaufen Aktien oder Anleihen von Bauunternehmen und Hypothekenpapiere. Alleine Blackstone sammelte im letzten Jahr über 10 Mrd. Dollar für Immobilienkäufe ein. Bis Ende 2012 sollen weitere 2 Mrd. Dollar hinzukommen. Nach einer Umfrage von Bloomberg setzen Investoren derzeit die USA auf Platz 1 der interessantesten Kapitalanlagemärkte, gefolgt von China. Europa wird äußerst skeptisch betrachtet. Durchgeführt wurde die Umfrage “Bloomberg Global Poll” von der Firma Selzer & Co. am 8. Mai, sie hat eine Fehlermarge von 2,8 Prozentpunkten. Teilgenommen haben insgesamt 1.253 Investoren, Analysten und Händler, die Bloomberg-Kunden sind. Stehen also wieder goldene Zeiten in den USA bevor und wird auch der Immobilienmarkt USA davon profitieren? Einige Indikatoren sprechen klar dafür.

 

Indikatoren für ein Anspringen des Immobilienmarktes USA

•    Nach einem Preisverfall der Immobilienpreise von 30 bis über 50 Prozent befindet man sich wieder auf dem Stand vor der Krise
•    Der Überhang an Immobilien wurde inzwischen drastisch abgebaut und die Zahl der Zwangsversteigerungen ging ebenfalls deutlich zurück. In Lee County, Florida, reduzierte sich der Anteil der Zwangsversteigerungen im Jahresvergleich von 45,16% auf nur noch 17,42%. Der Anteil der Immobilienangebote der Einfamilienhäuser ging von 6889 auf 4171 zurück – ein Rückgang von fast 40 Prozent. Die Folge ist ein aktueller Preisanstieg in dieser Region von 33,6%.
•    Die Hypothekenzinsen in den USA befinden sich auf einem historischen Tiefstand (unter 4%)
•    Die US-Wirtschaft wächst stabil und die Arbeitslosenzahlen (aktuell 8,2%) gehen im Gegensatz zu vielen EU-Staaten zurück – Spanien 24%, Italien 9,3%, Frankreich 10%, Portugal 15%, Deutschland 5,6%. Aktuell beträgt die Arbeitslosenquote in der EU über 10%, Tendenz steigend
•    Für den US-Verbraucher ist aktuell ein Immobilienkauf extrem günstig. Der Composite Housing Affordability Index (HAI) befindet sich mit 206,6 Punkten (Februar 2012) auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren. Dies bedeutet, dass einer durchschnittlich verdienenden Familie 206 Prozent des Einkommens zur Verfügung steht, um sich für eine 80-Prozent-Finanzierung einer durchschnittlich gepreisten Bestandsimmobilie zu qualifizieren. So lag im Februar 2012 das durchschnittliche Einkommen bei $60,974. Das erforderliche Einkommen, um sich für eine 80-Prozent-Finanzierung zu qualifizieren, lag bei lediglich $29,520. Eine historisch einmalige Situation.
•    Binnen Jahresfrist stieg die Zahl der Neubauverkäufe im März 2012 um 7.5%, nach 25.6% im Februar. Der annualisierte Februar-Wert der Neubauverkäufe lag bei 353,000 Einheiten. Der Bestand an unverkauften Neubauten in den USA verringerte sich gegenüber dem Vormonat um 2,000 auf 144,000 Einheiten. Beim derzeitigen Verkaufstempo würde es somit 5.3 Monate dauern, bis der Lagerbestand abverkauft wäre. Im Februar 2012 lag die sogenannte Months-Supply-Ratio sogar nur bei 5.0 Monaten.
•    Institutionelle Anleger wie Pensionsfonds und Versicherer halten sich derzeit noch zurück, da sie (noch) ihre Wunden nach dem Crash lecken. Treten sie wieder auf den Plan, wird dies einen zusätzlichen Preisschub verursachen.
•    Diverse US-Staaten markieren einen klaren Aufwärtstrend der Immobilienpreise

 

US-Bundesstaaten im Immobilienpreisvergleich

Bundesstaaten mit dem größten Preisaufschlag im März 2012

According to CoreLogic, the following states had the highest appreciation in March (this includes distressed sales):

• Wyoming: +5.9%
• West Virginia: +5.3%
• Arizona: +5.1%
• North Dakota: +4.7%
• Florida: +4.5%

Bundesstaaten mit dem größten Preisabschlag im März 2012

Meanwhile, the states with the greatest depreciation, when also figuring in distressed sales, are:

• Delaware: -10.6%
• Illinois: -8.3%
• Alabama: -8%
• Georgia: -7.3%
• Nevada: -5.8%

Insgesamt stehen also die Zeichen für eine nachhaltige Erholung des Immobilienmarktes USA in gewissen Regionen nicht schlecht. Zieht man bei einem Ankauf einer qualitativ guten Ferienimmobilie in Florida Nettomietrenditen von gut 5 Prozent mit ins Kalkül, ist der ROI (Return on Investment) zusätzlich zu den erwarteten, jährlichen Preissteigerungen von 3 bis 4 Prozent, sehr ansprechend und lässt erfolgreiche, offene Immobilienfonds deutlich ins Hintertreffen geraten. Deren Renditen liegen gemäß eines Vergleichs des Onlinebrokers Onvista aktuell zwischen 2,2 und 3,9 Prozent. Weniger erfolgreiche Fonds wurden bereits geschlossen oder eingefroren und die Anleger müssen bangen, dass sie ihre Einlagen am Stichtag zurückerhalten. Warum sollte man sich also auf mehr oder weniger erfolgreiche Fondsmanager verlassen, wenn man die Dinge als Privatanleger selbst in die Hand nehmen kann?

Nadja Maria Brunner, liz. Immobilienmaklerin Cape Coral, REALTOR®

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