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Öl-Leck im Golf von Mexiko vorerst geschlossen

Am 15. Juli 2010 ist es BP gelungen, den weiteren Austritt von Rohöl nach der Explosion der Ölplattform Deepwater Horizon in den Golf von Mexiko zu stoppen. Da in der Berichterstattung der Medien häufig sehr undifferenziert vom Öl-Desaster im Golf von Mexiko berichtet wird, sehen wir uns zu einer etwas differenzierteren Darstellung veranlasst. Wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt, damit Sie sich selbst ein Bild der Situation machen können.

Fakten:

Bisher sind in erster Linie einige Küstenabschnitte im Bereich  Alabamas, Mississippis und Nord-Floridas (Panhandle) betroffen. Die herrlich weißen Traumstrände Südwest-Floridas (St. Petersburg, Sarasota, Venice, Cape Coral, Fort Myers, Sanibel und Captiva Island, Marco Island, Bonita Springs, Estero, Naples) sind von der Ölpest im Golf von Mexiko nicht betroffen. Sie liegen hunderte von Meilen vom Ölteppich entfernt. Dies wird nach Einschätzung der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) auch so bleiben.

http://response.restoration.noaa.gov/dwh.php?entry_id=815

Die NOAA hat in diversen Computeranimationen über 500 Szenarien der Auswirkungen der Ölpest im Golf von Mexiko durchgespielt. Nachstehend eine Zusammenfassung möglicher Strömungsfälle:

Der Südwesten Floridas ist nicht bedroht

Die Wahrscheinlichkeit, dass Südwest-Florida im Worst Case von dem Öl-Dilemma betroffen wird, liegt bei unter 1%.

Was ist nun der Worst Case?

Darunter versteht man ein Szenario, bei dem  das Öl den Loop Current (Schleifenstrom) im Golf von Mexiko erreicht.  Der Loop Current fließt zwischen der mexikanischen Halbinsel Yukatan und Kuba in nördlicher Richtung in den Golf und transportiert warmes Wasser der Karibik in den Golf von Mexiko in Richtung des amerikanischen Festlands. Auf halber Strecke dreht er wieder in Richtung Süden und fließt vor Kuba durch die Floridastraße entlang der Florida Keys in östlicher Richtung ab. Östlich von Florida vereinigt er sich mit weiteren warmen Meeresströmungen und fließt dann als Golfstrom an der Ostküste Floridas entlang der Küsten von Miami, Miami Beach, Fort Lauderdale in Richtung Norden.

Der Loop Current im Golf von Mexiko

Risiko für Südwestflorida ist extrem gering

Das Risiko, dass das Öl in den Loop Current gezogen wird und über die Florida Straße im Bereich der Florida Keys an die Ostküste Floridas in den Golfstrom gelangt, wird aktuell vom NOAA als sehr gering eingeschätzt. Sollte dies jedoch dennoch eintreten, wird die Gefahr, dass die Florida Keys, Miami, Miami Beach und Fort Lauderdale betroffen werden mit 61 bis 80% eingestuft. Selbst in diesem Worst Case Szenario liegt das Risiko, dass der Südwesten Floridas getroffen wird, bei unter 1 Prozent !!

Aktuell befindet sich am nördlichen Rand des Loop Current im Golf von Mexiko ein gegen den Uhrzeigersinn drehendes Kehrwasser, „Eddy“. Große Teile des Öls verbleiben in diesem Kehrwasser und gelangen somit nicht in den im Uhrzeigersinn drehenden Loop Current, um in den Atlantik gespült zu werden. Selbst wenn das Öl in den Golfstrom gezogen werden sollte, handelt es sich nicht mehr um einen Ölteppich, sondern lediglich um kleine Ölklumpen, da das Öl auf seinem langen Weg inzwischen extrem verteilt und dispergiert worden ist. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, ist also auch für die Ostküsten Floridas im Bereich Miami und Fort Lauderdale keinesfalls vom Eintreffen eines Ölteppichs auszugehen, sondern von einigen Ölklumpen.

Die nachfolgende grafische Darstellung der Zeitschrift USA Today zeigt den Verlauf seit dem 22.04.2010 (Quelle: http://www.usatoday.com/news/nation/oil-spill-map.htm)

Computer-Animation des bisherigen Verlaufs

Der weiße Balken unten in Bildmitte entspricht einer Entfernung von 100 Meilen (ca. 160 Km). Das Öl ist also hunderte Meilen von der Küste Südwest-Floridas entfernt.

Nach Anklicken des Buttons „Oil on shoreline“ werden die bisher betroffenen Küsten am Panhandle dargestellt. Der bisherige Einfluss des Loop Current wird über den Button „Loop current“ angezeigt.

Unser Partner Sunshine State Network (http://www.manatee.de/index.html) hat sich die Mühe gemacht und die Strände Südwestfloridas besucht.

Bilder sagen mehr als tausend Worte:

Das Ergebnis haben wir in nachfolgendem YouTube-Video für Sie festgehalten (wenn möglich vor dem Abspielen PC-Lautsprecher einschalten):

Bitte beachten Sie, dass für die optimale Darstellung beim Abspielen des Videos die Auflösung von „360p“ auf „720p“ geändert und anschließend durch Anklicken der 4 Pfeile rechts unter dem Video der Vollbildmodus aktiviert werden sollte.

Wir wünschen einen traumhaften Bade- und Urlaubsaufenthalt im Sunshine State Florida

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Immobilienmarkt Gesamtflorida – August 2009

Der durchschnittliche Verkaufspreis von Häusern betrug in Gesamt-Florida im Juni $148,000. Ein Jahr zuvor lag er bei $205,300 – ein Preissturz von 28 Prozent. Verglichen mit dem Monat Mai 2009 stiegen die Verkaufspreise in Gesamt-Florida um durchschnittlich 2,49%. Der durchschnittliche Verkaufspreis in Miami betrug von Mai bis Juli 2009 ca. $185,200 – ein leichter Anstieg im Vergleich zum ersten Quartal 2009. Verglichen mit dem ersten Quartal 2008 fielen die Preise jedoch um ca. 38,3%. Der Immobilienmarkt in Florida stellt derzeit ein mittel- und langfristig lukratives Investment dar.

Auch der Standard & Poor’s CS-Home-Price-Index (Composite 20 Index) scheint die Erholungstendenzen zu bestätigen. In 14 von 20 untersuchten US-Metropolen (MSA = metropolitan statistical areas) sind die durchschnittlichen Hauspreise in Florida gestiegen. Insgesamt betrug der Anstieg im Mai 0,5% – der erste Anstieg seit Sommer 2006. Nach Ansicht des FED-Chefs, Ben Bernanke, wird sich die US-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte stabilisieren.  Sind nun tatsächlich die ersten grünen Sprösslinge, die „green shoots“, in Sicht? Tatsache ist, dass sich der gesamtwirtschaftliche Abschwung deutlich verlangsamt hat.  Eine gewisse Bremse für die Geschwindigkeit eines neuen Aufschwungs sind allerdings die steigenden Arbeitslosenzahlen in den USA. Schließlich werden 70% des BIP in den USA durch den Konsum der Verbraucher erwirtschaftet. Außerdem werden viele Verbraucher über kurz oder lang grundsätzlich ihren Gürtel enger schnallen, um ihre hohe Schuldenlast abzubauen. Eine steigende Zahl von Arbeitslosen bewirkt einen deutlich negativen Einfluss auf die Kreditqualitäten der Verbraucher und wird zu einem neuen Rekordstand der Zwangsversteigerungen bis Ende 2009 führen.

Im zweiten Quartal 2009 ist nach Aussage der Vereinigung der Hypothekenbanken der Anteil an Krediten, bei denen die Kreditnehmer in Zahlungsverzug gerieten auf 9,24% angestiegen. Im ersten Quartal lag die Rate bei 9,12%. Diese Tendenzen werden auch gestützt duch den überraschenden Anstieg der Arbeitslosenzahlen in der letzten Woche.  Die Erstanträge kletterten bis zum 15. August auf 576,000. Fachleute hatten einen leichten Rückgang auf 550,000 erwartet. Seit Beginn der Rezession Ende 2007 gingen in den USA 6,7 Million Arbeitsplätze verloren. Bezeichnend für diese Entwicklung ist auch Folgendes:

Während der Auslöser zu Beginn der Krise die so genannten Subprime-Kredite (Kreditnehmer mit schlechter Bonität) mit kurzen Laufzeiten waren, geraten aufgrund steigender Arbeitslosigkeit zunehmend auch hochwertige Hypotheken (Prime-Kredite) mit Festzins unter Druck. Bei 6,41 Prozent dieser Kredite sind die Kreditnehmer inzwischen in Zahlungsverzug. Hintergrund ist die wachsende Arbeitslosigkeit.

Sollte man die steigende Zahl der Arbeitslosen durch die internationalen Konjunkturprogramme nicht schnell stoppen können, drohen die Staatshilfen der US-Regierung für notleidende Eigenheimbesitzer wirkungslos zu verpuffen. Wem nützt ein niedriger Hypothekenzins, wenn der Darlehensnehmer über kein Einkommen mehr verfügt? Der Verkauf der Immobilie trägt in keiner Weise zur Lösung des Problems bei, da die Höhe der Hypothekendarlehen aufgrund des enormen Preisverfalls weit unter den gegenwärtigen Marktpreisen liegt – ein Teufelskreis.

Während sich die Unternehmen durch Entlassungen gesund sparen, steigt das Kreditausfallrisiko der Banken erneut an.  Dies gilt sowohl für die Konsumentendarlehen und Hypotheken für Eigenheimkredite als auch für die Kreditkartenbranche. Nach Angaben des US-Bankenverbandes ABA steigt die Ausfallquote nach wie vor an, wenn auch verlangsamt. Die Ratingagentur Moody’s verkündete einen neuen Höchststand der Ausfallraten bei US-Kreditkartenfirmen im Juni 2009. Sie stiegen auf 10,76 Prozent nach 10,62 Prozent im Mai. Der Höhepunkt soll Mitte 2010 mit 12 bis 13 Prozent erreicht werden.  Dies ist auch deckungsgleich mit dem prognostizierten Erreichen des Höchststandes der Arbeitslosenzahlen in den USA. Er soll bis Mitte 2010 deutlich über 10 Prozent liegen.

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